Themen: Schwalbengasse, Aurachbrücke, Kühberg, Tränkweiher, Aussiedlerhof Brendel
(Berichtersteller: Johann Heindel)
Die Wanderung wurde wieder von Werner Mundl organisiert.
Nachdem der Vormittag bei leichtem Frost meist sonnig gewesen war trafen sich die Interessenten um 13:00h am Vereinsheim in der Fürther Straße. Das Wetter hatte sich inzwischen eingetrübt, es war aber noch den ganzen Nachmittag trocken und die Temperatur lag bei ca. 0°C. Schnee lag nicht, da es die Tage vorher noch viel milder gewesen war. Die Teilnehmerzahl war mit 33 Personen erfreulicherweise sehr hoch, auch Nicht-Vereinsmitglieder waren dabei.
Werner Mundl erläuterte, dass die Fürther Straße bis hinunter zur Aurach früher den Namen „Schwalbengasse“ trug. Südlich der Brücke schloss sich ein tief eingeschnittener Feldweg (Hohlweg) an, der durch den Kühberg führte. Auf dem „Kühberg“ befanden sich lt. W. Mundl früher Viehweiden auf welche die Tiere aus dem Dorf getrieben wurden. An der Aurachbrücke zeigte W. Mundl ein altes Foto von etwa 1950. Darauf zu sehen war die Brücke im sehr alten Zustand und weiter im Süden das erste Haus direkt neben der Straße (das ehemalige Haus der Familie Mundl, ca. 1943 gebaut, jetzt Fürther Str. 27). „Sehr alter Brückenzustand bedeutet“: Die Fahrbahn war noch sehr eng, beidseitig befand sich eine niedrige Mauer anstatt des später (bis 1992) vorhandenen Geländers. Komplett abgebrochen und breiter neu aufgebaut wurde die Brücke im Jahr 1992.
Weiter ging es die südliche Fürther Straße den Berg hoch. Auf einem Foto von ca. 1958 waren neben dem Mundl-Haus schon zwei weitere Häuser zu sehen (bergaufwärts). W. Mundl wies dann auf ein kleines Wäldchen östlich oberhalb des Anwesens Fürther Straße 35 hin (das „Mühlwäldchen“, es hatte mal zur Münchauracher Mühle gehört). Dort befand sich einmal ein Steinbruch (ist heute noch zu erkennen) und darunter der ehemalige Münchauracher Schuttplatz (vermutlich jetzt hinter der vorhandenen Böschungssicherungsmauer versteckt und verfüllt). Mit dem Ausbau zur Fürther Straße war der Hohlweg beträchtlich angehoben worden, deshalb sind die auf der Westseite der Straße in der Böschung befindlichen Eingänge zu einigen Felsenkellern nur noch teilweise zu erkennen Die Keller gehörten verschiedenen Münchauracher Bauern bzw. Bürgern gehörten. Aus Sicherheitsgründen sind die Eingänge zu den Kellern inzwischen zugemauert.
Am Ortsende auf der Höhe angekommen führte die Wanderung weiter Richtung Westen (am Südrand von Münchaurach entlang) zu den „Tränkweihern“, die sich in einer Geländemulde außerhalb des jetzt bebauten Ortsbereiches befinden. Werner Mundl vermutet, dass die Weiher ihren Namen daher haben, dass das Weidevieh vom Kühberg früher hierher zur Tränke geführt wurde. (Vermerk des Verfasser: Gemäß „BayernAtlas“ liegt das Flurstück „Kühberg“ nicht an der Fürther Straße sondern weiter westlich auf der Hochfläche zwischen den oberen Weihern und dem Aussiedlerhof Brendel, etwa 400m von den Tränkweihern entfernt.) Die beiden Weiher gehören jetzt der Familie Kreß (Konrad) und werden als Karpfenweiher genutzt. Der nördlichere (tiefer gelegene) Weiher wurde lt. Werner Mundl erst in den 1960iger Jahren richtig ausgebaggert. Vorher befand sich das Gelände im Gemeindebesitz und die vorhandene Mulde war durch das Anlegen eines kleinen Damms als Regenrückhaltebecken zum Schutz vor Überflutungen gestaltet gewesen. Weiterhin wies W. Mundl noch auf die „Eisgrube“ südlich der Weiher hin. Die „Grube“ ist eine flach geneigt Wiese zwischen 3 Gräben. Der südliche Graben (unterhalb des Weiherdamms) wurde bei Frost soweit angestaut, dass über den westlichen (oberen) Graben das Wasser über die Wiese floss und gefror. Die Eisplatte wurde dann bei der „Ernte“ von den Nutzern (meist Brauereien, auch Hubmann aus Herzogenaurach) zerschlagen und das Eis in die Keller gefahren. Das letzte Eis wurde vermutlich um 1910 „geerntet“.
Der nächste Halt war am Aussiedlerhof der Familie Brendel auf der Anhöhe südlich von Neundorf. Hr. Manfred Brendel gab einige Erläuterungen zu seinem Milchviehbetrieb im allgemeinen und zum ca. 2003 erbauten Stall im Besonderen. Weiter ging es dann durch Neundorf-Süd und über den Feldweg in Richtung Münchaurach-Süd, vorbei an der Quellfassung für den Röhrenbrunnen und über den Aurachsteg, die Königstrasse und die Schulstrasse zum Sportheim Münchaurach, das wir gegen 15:00h erreichten. Im Sportheim saßen die verbliebenen ca. 25 Teilnehmer dann noch bei Kaffee und Kuchen gemütlich zusammen.